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Klinikpartner*innen-Konferenz: „Vielseitigkeit, Hingabe, Enthusiasmus“

Date
10/11/2022

YouTube-Kanal Klinikpartnerschaften: demnächst neu - Videos zur Konferenz

Die „1st International Conference of Hospital Partnerships – Resilience & Solidarity in times of crisis” des GIZ-Förderprogramms Klinikpartnerschaften war laut der Teilnehmer*innen ein großer Erfolg. Die zweitägige Konferenz fand vom 14. bis 15. Oktober in Berlin statt. Vorausgegangen war am Abend zuvor eine Willkommens-Schiffstour auf der Spree und ein Restaurantbesuch, bei denen sich die Klinikpartner*innen in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen konnten. Insgesamt waren 354 Klinikpartner*innen aus 40 Ländern nach Berlin angereist, um sich gegenseitig intensiv zu vernetzen. Durch das Bühnenprogramm im KOSMOS, einem geschichtsträchtigen Kino der ehemaligen DDR – führten Nester Moyo und Sebastian Kunert. Der Start wurde durch mehrere Reden gestaltet, die ein umfassendes Bild zu Global Health im Allgemeinen und Partnerprojekten im Besonderen zeichneten.

Den Auftakt machte Dr. Bärbel Kofler, Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, die den Klinikpartner*innen für ihren Einsatz per Videobotschaft dankte. Das BMZ ist Auftraggeber des Förderprogramms Klinikpartnerschaften und hatte das Programm 2016 ins Leben gerufen. Dr. Axel Klaphake, Abteilungsleiter Wirtschaft, Soziales, Digitalisierung der GIZ verlieh seiner Freude Ausdruck darüber, wie erfolgreich das Programm heute mit 400 Projekten sei. Katthyana Genevieve Aparicio Reyes von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beleuchtete das Modell von Partnerprojekten und stellte den WHO-Ansatz dazu vor. Dr. Jochen Bitzer von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung informierte über die Fördermöglichkeiten der humanitären Stiftung für Gesundheitsprojekte.

Anschließend lag der Fokus vor allem auf der Community der Klinikpartner*innen selbst. Die Teilnehmer*innen hatten sich im Vorfeld für die sieben Arbeitsgruppen registriert, die ihre Einsatzfelder jeweils abdeckten:

  1. Advancing Cancer Care (ACC)
  2. Advancing Surgery (AS)
  3. Anesthesia and Emergency Medicine (AEM)
  4. Global Mental Health (GMH)
  5. Maternal & Newborn Health (MNH)
  6. Pandemic prevention, Emerging and Re-emerging Infections; Zoonotic, Neglected and Tropical Diseases (PETD)
  7. Working in Fragile Environments (WFE).

    In der “Special session Ukraine” versammelten sich rund 30 vor allem ukrainisch-deutsche Fachkräfte, die über gemeinsame und zukünftige Projekte und Fachbereiche ins Gespräch kamen. Sie möchten das krisengeschüttelte Land bezüglich medizinischer Zusammenarbeit gezielt unterstützen.

    Poster-Galerie stieß auf großes Interesse

    Die Moderator*innen der Arbeitsgruppen starteten mit interaktiven Kennenlern-Methoden. Anschließend ging es in konkrete Fragestellungen, die sich an den Kategorien „Herausforderungen“, „Lösungen“, „Wünsche“ und „Visionen“ orientierten. Die Ergebnisse der Gruppen wurden jeweils festgehalten und geteilt, so dass neue Impulse und Lerneffekte auch in die Zukunft wirken können. Klinikpartner*innen aus 60 Projekten hatten zudem vorab Poster an das Team des Förderprogramms gesandt. Auf diese Weise konnten sie sich auch visuell vorstellen und darüber mit anderen Interessierten ins Gespräch kommen. Von mentaler Gesundheit in Vietnam, über Notfallversorgung in den Anden Ecuadors, bis hin zu Darmchirurgie in Ghana, zeigte die Poster-Galerie im sogenannten Umlauf des KOSMOS die große Bandbreite und starke, weltweite Verteilung der Klinikpartnerschaften.

    Unsichere Kontexte - mehr Mut

    Das Thema Pandemieprävention war aus aktuellem Anlass der Corona-Pandemie so nachgefragt, so dass sich diese Arbeitsgruppe in weitere Kleingruppen aufteilte. Dynamisch war auch die Arbeitsgruppe „Fragile Kontexte“, deren Beteiligte unter anderem in Haiti, Afghanistan und Myanmar tätig sind. Ihre Klinikpartner*innen hoben hervor, wie wichtig es sei, den lokalen Kontext zu verstehen und dass der Mut von Unterstützer*innen gebraucht würde. Dranzubleiben und gerade Projekte in unsicheren Kontexten zu fördern, das sei die Devise.

    „Es ist großartig, dass wir unsere Südpartner*innen auf der Konferenz sehen und so viele weitere, neue Gesichter kennenlernen konnten“, berichtete ein Klinikpartner aus Deutschland später begeistert. Viele Beteiligte aus dem globalen Süden nutzten die Gelegenheit für Hospitationen und weitere Konferenzen bei ihren deutschen Projektpartner*innen. Auch die Einladung durch das Programm, an dem World Health Summit (WHS) vom 16. bis zum 18. Oktober teilzunehmen – er findet jährlich mit den wichtigsten Entscheidungsträger*innen aus dem Bereich globale Gesundheit in Berlin statt - wurde gut genutzt. „Wir kommen zumeist aus der Praxis und arbeiten sehr an der Basis von Gesundheitsversorgung in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens. Hier erleben wir nun einmal die Entscheider*innen-Ebene. Wir konnten sogar Deutschlands Kanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung zuhören – das ist wirklich toll“, kommentierte ein Klinikpartner aus Ghana.

    Wirkungsorientiert planen

    Damit war das Programm noch nicht zu Ende: Drei Projekte mit Beteiligten aus Myanmar, Kenia und dem Irak nahmen zum Ende noch an dem GIZ-Workshop „Wirkungsorientiertes Projektmanagement“ teil, der regelmäßig vom Förderprogramm angeboten wird und beide Partnerseiten adressiert. „Wir haben darin viel Neues gelernt und gemeinsam intensiv weiter unser Projekt geplant. Ich bin gespannt, was wir davon nun konkret umsetzen werden“, meinte eine Klinikpartner*in dazu.

    Große Vielseitigkeit
    Dass persönliche Begegnungen für die Community von herausragender Bedeutung sind, war das Fazit der „1st International Conference of Hospital Partnerships“. Oder wie es ein Klinikpartner so schön auf Twitter ausdrückte: „Ich hatte auf dieser Konferenz eine lebendige Community erwartet. Aber die große Vielseitigkeit, die Hingabe und der Enthusiasmus aller Beteiligten hat so viel mehr bewirkt. Wir sind viele! Kudos an die Veranstalter*innen zu diesem erfolgreichen Event.“

PDF: Conference Program

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